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Cybersicherheit beim Banking: So schützen Sie Ihr Bankkonto vor Betrug

2025-07-29
Cybersicherheit: So schützen Sie Ihr Online-Bankkonto

Über 267 Milliarden Euro Schäden wurden durch Cyber-Attacken in Deutschland im vergangenen Jahr gemeldet – mehr als in jedem anderen europäischen Land. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich effektiv vor digitalen Betrugsmaschen wie Phishing und QR-Code Phishing schützen können.  

Cybersicherheit ist wichtiger denn je! 

Laut dem aktuellen Bericht „2025 Digital Banking Fraud Trends in Germany“ von BioCatch ist Deutschland zum zweitgrößten Phishing-Ziel der Welt aufgestiegen - mit 14 % aller globalen Phishing-E-Mails

Des Weiteren sind die Risiken mit der EU-Verordnung zu Sofortzahlungen (Instant Payment Regulation = IPR) gestiegen. Schon jetzt ist ein Anstieg von 110 % der Betrugsfälle mit Instant Payments vermerkt worden. Besonders problematisch: Fast 70 % aller Betrugsfälle haben ihren Ursprung in digitalen Kanälen, also dort, wo Sie als Verbraucher heute am häufigsten unterwegs sind. 

Digitale Banken rüsten Ihren IT-Sektor dementsprechend auf und gesetzliche Neuerungen wie NIS2 (Network and Information Security Directive) und DORA (Digital Operational Resilience Act) sollen den Bankensektor sicherer machen.  

Aber auch Privatpersonen sind aufgerufen mehr auf Sicherheit, Phishing-Schutz und Datenschutz zu achten. Auf was Sie beim Thema Cybersicherheit achten müssen, wie Sie Ihr mobiles Bankkonto absichern, Phishing erkennen und Zahlungen im Ausland sicher gestalten, erklären wir Ihnen in diesem Artikel. 

Warum besonders in der Urlaubszeit auf Ihren Online-Banking-Schutz achten? 

Sommerzeit bedeutet Koffer packen, Sonne tanken und eine Auszeit vom Alltag. Doch während wir entspannen, laufen Cyberkriminelle zur Hochform auf. Warum? Weil Reisende oft unachtsamer mit ihren digitalen Geräten umgehen. Sie nutzen ungesicherte WLAN-Netzwerke, bewahren sensible Informationen auf dem Smartphone oder Tablet unverschlüsselt auf und lassen sich in der Urlaubsstimmung schneller täuschen. 

Besonders auffällig ist, dass die Betrugsversuche oft täuschend echt wirken. Gefälschte Bank Websites oder Reiseportale, angebliche Hotelbuchungen, gefälschte Flugbenachrichtigungen, misslungene Paketzustellungen zu Hause, angebliche Kosten für Routen- und Reiseplaner – die Betrugsmaschen sind vielfältig und zielen gezielt auf Urlauber ab. 

Was ist Phishing? 

Beim Phishing versuchen Betrüger vertrauliche Informationen wie Benutzernamen, Passwörter, Kreditkartennummern oder Bankdaten zu stehlen, indem die Betrüger oft vertrauenswürdige Institutionen wie Banken, Reiseveranstalter, Online-Shops oder soziale Netzwerke nachahmen. Das kann durch gefälschte E-Mails, Websites, SMS-Nachrichten oder Anrufe geschehen. 

Phishing-Angriffe sind zu einer der häufigsten Cyber-Angriffe geworden - ein trauriger Rekord. Besonders deutsche Verbraucher werden zur Zielscheibe von gefälschten E-Mails, SMS (SMS + Phishing auch "Smishing" genannt) oder Anrufen, die sie zur Preisgabe sensibler Daten bewegen sollen. 

Sofortzahlungen führen zu mehr Betrugsfällen 

Mit der Einführung der EU-Verordnung über Sofortzahlungen (Instant Payment Regulation, IPR) sind auch die Betrugsfälle gestiegen. Gemäß der neuen Verordnung aus dem Jahr 2024 müssen alle Zahlungsdienstleister im Euro-Raum Echtzeitüberweisungen anbieten – 24/7 und sekundenschnell. Was fortschrittlich und bequem klingt, stellt Banken und Nutzer jedoch vor neue Herausforderungen beim Thema Cybersicherheit. 

Laut BioCatch wurde bereits ein Anstieg von 110 % beim Betrug mit Sofortzahlungen beobachtet. Der Grund: Sobald eine Sofortzahlung ausgelöst wird, ist das Geld in Sekundenschnelle beim Empfänger – Rückbuchungen sind praktisch unmöglich. Für Cyberkriminelle ist dies natürlich von Nutzen. Sie setzen ihre Opfer gezielt unter Zeitdruck, etwa mit gefälschten Zahlungsaufforderungen, angeblichen Notfällen oder manipulierten QR-Codes.   

Besonders perfide sind Social-Engineering-Angriffe, bei denen Betrüger sich telefonisch oder per Nachricht als Bankberater, Supportmitarbeiter oder sogar Familienangehörige ausgeben. Oftmals kombiniert mit Deepfake-Technologie und gestohlenen Identitätsdaten wird so ein Szenario aufgebaut, das real wirkt und zu unüberlegtem Handeln verleitet. 

5 effektive Tipps für den Schutz Ihrer Kontodaten  

Ob im Café am Strand, im Hotel-WLAN oder am Flughafen – wer im Urlaub auf seine Finanzen zugreifen möchte, sollte dabei genauso wachsam sein wie zu Hause. Hier sind fünf einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen, mit denen Sie Ihre Bankdaten und Zahlungen im Ausland absichern können: 

1. Öffentliches WLAN nur mit VPN nutzen: Öffentliche Netzwerke sind ein Paradies für Cyberkriminelle. Wer ohne Schutz auf seine Banking-App zugreift, riskiert, dass Passwörter oder Kontodaten mitgelesen werden. Eine einfache Lösung: ein seriöser VPN-Dienst, der Ihre Verbindung verschlüsselt – auch im Ausland. 

2. Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Viele Banken bieten heute die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) an – und das sollten Sie konsequent nutzen. Selbst wenn Ihre Zugangsdaten gestohlen werden, verhindert der zweite Faktor (z. B. ein Einmalcode oder biometrischer Scan), dass sich Dritte Zugang zu Ihrem Konto verschaffen. 

3. Sicherheit auf dem Smartphone erhöhen: Aktuelle Betriebssysteme, aktivierte Bildschirmsperren (Fingerabdruck, Face-ID oder PIN), keine unsicheren Apps installieren: Das Smartphone ist heutzutage Ihre mobile Bankfiliale – und sollte genauso geschützt sein wie Ihr Portemonnaie. Besonders wichtig vor dem Urlaub: Alle Apps aktualisieren, damit Sicherheitslücken geschlossen sind. 

4. Push-Benachrichtigungen für Kontobewegungen aktivieren: Banking-Apps bieten Echtzeit-Benachrichtigungen bei Kontobewegungen. Aktivieren Sie diese Funktion unbedingt. So werden Sie sofort informiert, wenn eine verdächtige Transaktion stattfindet, und können schnell reagieren. 

5. Notfallkontakt und Kartensperre griffbereit haben: Speichern Sie die Notfallnummer Ihrer Bank und die zentrale Sperr-Hotline (116 116) im Handy und notieren Sie sie offline. Wenn eine Karte verloren geht oder verdächtige Aktivitäten auffallen, zählt jede Minute. 

Tipp: Viele Online-Banken bieten zusätzliche Sicherheitsfunktionen an. Bei BforBank bieten wir Ihnen zu Ihrem Schutz ein Login mit starker Authentifizierung. Außerdem können Sie Ihre Karte jederzeit über Ihre mobile Anwendung sperren. 

Phishing erkennen und vermeiden: so geht’s! 

Typische Merkmale von Phishing: 

  • Zeitdruck: E-Mails oder SMS setzen Sie unter Zeitdruck („Ihr Konto wird gesperrt“, „Letzte Chance zur Verifizierung“). 

  • Aufforderung von wichtigen (Login)-Daten: Sie werden in der E-Mail aufgefordert, Ihre persönlichen Daten wie TAN oder PIN einzugeben (Banken und Shops würden so etwas nicht tun). 

  • Ungewöhnliche Absenderadressen: Oft wirken sie auf den ersten Blick echt, enthalten aber kleine Abweichungen (z. B. 184tg.sparkasse.com statt sparkasse.de) 

  • Falsche Links: Hinter harmlos aussehenden Links verbergen sich gefälschte Login-Seiten oder Malware. 

  • Anhang oder QR-Code: Dateien oder QR-Codes sollen neugierig machen – führen aber zu infizierten Seiten oder Datendiebstahl.

  • Rechtschreibfehler: Die E-Mail weist ungewöhnliche Rechtschreibfehler, verdrehte Formulierungen oder umständlich aufgelöste Umlaute (oe, ae statt ö, ä, ü) auf. 

Aktuelle Maschen von Cyber-Angriffen: 

  • “Quishing”: steht für QR-Code-Phishing. Gefälschte QR-Codes an Ladesäulen, Parkscheinautomaten, gefälschten Strafzetteln sowie in Bussen und Bahnen etc. führen zu gefälschten Webseiten, die Daten oder Geld stehlen wollen. 

  • Gefälschte TAN-Anfragen: Betrüger fordern per E-Mail oder Anruf dazu auf, eine Transaktion freizugeben – angeblich, um einen Fehler zu korrigieren. 

  • Deepfake-Stimmen und Fake-Callcenter: Angreifer imitieren Bankmitarbeitende per KI-generierter Sprache oder fälschen Telefonnummern (Spoofing). 

  • Reisebezogene Phishing-Fallen: Mails zu angeblich stornierten Buchungen, verlorenen Gepäckstücken oder vermeintlichen Rückerstattungen. 

Gut zu wissen: Das Bundesamt für Sicherheit hat noch mehr interessante Informationen zum Thema Phishing-Schutz zusammengestellt. 

Was tun bei Verdacht auf Phishing?  

  • Nicht auf Links klicken: Niemals auf Links klicken oder Daten eingeben, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint. 

  • Nur über die offizielle Bank Website einloggen: Im Zweifel selbstständig über die offizielle Website der Bank einloggen – niemals über zugesandte Links. 

  • Sofort handeln: Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie auf eine Phishing-Falle hereingefallen sind, dann sollten Sie sofort Ihre Bank anrufen und Ihren Zugang sperren lassen. TAN-Verfahren deaktivieren und Anzeige erstatten, wenn Sie Daten preisgegeben haben. 

  • Verdacht melden: Verdächtige Nachrichten an Ihre Bank oder die Verbraucherzentrale melden. 

  • Andere informieren: Informieren Sie auch Familienmitglieder, besonders Ihre Kinder und Ältere über aktuelle Betrugsmaschen. 

Best Practices: Sicher bezahlen im Ausland 

Bargeldloses Bezahlen ist auch im Urlaub inzwischen Standard. Doch gerade im Familienurlaub lauern neue Risiken, wenn mehrere Personen Karten oder mobile Zahlungsmittel nutzen. Hier sind die besten Strategien für sicheres Zahlen unterwegs: 

1. Kontaktlos zahlen – aber mit Sicherheit: 

  • Kontaktlose Zahlungen per Karte ist bequem, aber auch angreifbar – besonders bei gestohlenen oder verlorenen Karten. Die Lösung: Limits aktivieren (z. B. max. 50 € pro Zahlung oder Tageslimit für Kartennutzung) 

  • Zahlen Sie mit dem Smartphone kontaktlos, sind Sie laut Verbraucherzentrale besser gegen Missbrauch geschützt als mit der Plastikkarte. 

  • Lassen Sie Zahlung von höheren Beträgen zusätzlich per PIN oder mit biometrischer Freigabe absichern 

  • Sie können die NFC-Funktion in Ihrem Smartphone deaktivieren, wenn sie nicht gebraucht wird 

2. Kreditkarten und Kartendaten schützen 

  • Nutzen Sie im Ausland möglichst eine separate Reisekarte, idealerweise mit begrenztem Guthaben 

  • Kartendaten nicht in fremde oder öffentliche WLAN-Netzwerke eingeben 

3. Mobile Payment bewusst einsetzen 

  • Apple Pay, Google Pay & Co. bieten oft mehr Sicherheit als herkömmliche Karten – vorausgesetzt, das Gerät ist gut geschützt 

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Smartphone mit biometrischer Sperre und automatischer Displaysperre gesichert ist 

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Smartphone immer mit aktuellsten Updates ausgestattet ist 

  • Keine Zahlungsdaten in unsicheren Apps oder auf ungeschützten Websites speichern 

  • Die Möglichkeit nutzen, verlorene Geräte per "Find My" oder „Mein Gerät suchen“ aus der Ferne zu sperren 

Extra-Tipp für Reisende: Viele Banken machen es möglich, automatisches Geoblocking einzurichten. So können Sie festlegen, wo Ihre Karten genutzt werden können und wo nicht ideal, um Missbrauch außerhalb des Urlaubsziels zu verhindern. 

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