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Gig Economy: Wie Sie Ihr Einkommen für den Sommer aufbessern können

2025-07-29
Mit Gig Economy clever Nebeneinkommen erzielen

Wie finden Sie die Vorstellung, wenn Sie Ihre Familienkasse für den Sommer mit einem Nebeneinkommen aufbessern könnten? Die Gig Economy boomt – und bietet die Möglichkeit, mit flexiblen Verdienstmöglichkeiten die Haushaltskasse für den nächsten Familienurlaub aufzubessern. 

Ob durch kleine Dienstleistungen, kreative Projekte oder digitale Nebenjobs: die Gig Economy (zu deutsch: flexible Projektarbeit) boomt 2025 wie nie zuvor. So können Sie das Einkommen für Ihre Familie durch selbstständige Tätigkeiten clever erhöhen – ohne langfristige Verpflichtungen.  

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um den Einstieg in die deutsche Gig Economy – mit praktischen Tipps, Plattform-Empfehlungen, rechtlichem Know-how und Steuertipps für Nebeneinkünfte.  

Warum die Gig Economy boomt? 

Was bedeutet Gig Economy? 

Gig Economy bedeutet, dass kurzfristige, projektbasierte Jobs („Gigs“) angenommen werden. Diese werden meist über digitale Plattformen vermittelt, weshalb man in diesem Zusammenhang auch oft von Plattform-Ökonomie spricht. Statt eines klassischen Arbeitsvertrags arbeiten Freelancer, Freiberufler oder Teilzeitkräfte unabhängig für verschiedene Auftraggeber. Typische Gigs reichen von Texterstellung über Grafikdesign bis hin zu Liefer- oder Haushaltsdiensten. 

Nicht nur hauptberufliche Freelancer nutzen digitale Plattformen, um Projekte zu finden. Viele Menschen nutzen sie auch, um neben der Festanstellung ein Nebeneinkommen zu erzielen. Für Familien und Berufstätige also ein cleverer Schachzug, um das Einkommen zu steigern oder den nächsten Urlaub zu finanzieren. 

Gig Economy in Zahlen 

  • Weltweit entfällt fast 12 % der Arbeitskraft auf die Gig Economy, World Bank Group  

  • In den USA arbeiten inzwischen rund 64 Millionen Menschen (38 % der Gesamtbevölkerung) freiberuflich oder in Nebenjobs, Gig Economy Statistics 2025

  • Auf der Plattform Upwork verzeichnet man über 18 Millionen Freelancer und mehr als 800.000 aktive Auftraggeber, wobei rund 60 % der Freelancer mehr verdienen als in einer Festanstellung, Upwork Statistik 

  • Der Gig-Markt wächst schnell: weltweit wird geschätzt, dass der Umsatz der Gig Economy im Wert von 556,7 Mrd. USD im Jahr 2024 auf voraussichtlich 646,77 Mrd. USD steigen im Jahr 2025 steigen wird - ein Trend der auch in Deutschland zu beobachten ist, Business Research Insights    

Welche Vorteile bietet die Gig-Economy? 

  • Flexibilität steht für 77 % der Gig-Arbeitenden an erster Stelle – ideal für Familien, die Zeitfenster rund um Schule, Kita oder Freizeit nutzen. 

  • Telearbeit ist entscheidend: 60 % aller Freelancer arbeiten remote, was Arbeit von überall ermöglicht – auch vom Urlaubsort aus, Freelance Statistik 2025 Upwork 

  • Selbstbestimmung und Freiheit: Sie entscheiden, welche Projekte Sie annehmen, wie viele und können Ihre Zeiten flexibel legen. 

  • Einfacher Zugang: Durch die digitalen Arbeitsplattformen ist für jeden ein einfacher Einstieg - mehrheitlich ohne zusätzliche Akquisekosten - möglich. 

  • Bereichsübergreifend: Ob Grafikdesign, Softwareentwicklung, Lieferdienste, Gebäudereinigung, Buchhaltung oder als Umzugshelfer oder Maler - heutzutage können fast alle Jobs über digitale Plattformen vermittelt werden. 

  • Bringen Sie Ihr Expertenwissen ein: spezialisierte Wissens-Jobs (IT, Marketing, Beratung) boomen – besonders auf Plattformen wie Twago, Xing, LinkedIn oder Malt Startup Talky

Sommer-Tipp

In den Sommermonaten steigt die Nachfrage nach Dienstleistungen, da andere Freelancer im Urlaub sind oder gerade dann Umzugshelfer, Linguisten, Grafiker oder Nachhilfekräfte gebraucht werden – klassische Aufgaben der Gig Economy. Nutzen Sie diese Chance, um Ihre Ferienkasse aufzustocken – ob digital, lokal oder direkt vom Urlaubsort aus.

Die besten Plattformen für Ihr Nebeneinkommen in Deutschland 

Ein Großteil der Neben­verdienste entsteht heutzutage über digitale Plattformen. Folgende Portale gehören zu den Top-Anbietern für selbstständige Tätigkeiten in Deutschland: 

  1. Dienstleistungen & Projektarbeiten 

  • Freelancer.de: Diese Freelancer-Plattform funktioniert so, dass Sie sich auf Angebote bewerben. 

  • Twago: bietet über 166.000 Projekte europaweit für Freelancer in IT, Design, Übersetzungen und mehr. 

  • Freelancermap: spezialisiert auf IT-Experten, Ingenieure und Business-Consulting, vermittelt projektbezogene Aufträge. 

  • Malt: Freelancer-Plattform für IT, Design, Marketing, Business-Consulting und vieles mehr.  

  • Uplink: Uplink ist ein Netzwerk für IT-Freelancer in Deutschland.  

  • Bloggerjobs: für Texter und Content-Creator, die deutsche Blog-Projekte umsetzen möchten. 

  • Das Auge: Freelance Jobs für Grafiker, Texter und Designer, für Fotografen aber auch für den Bereich Multimedia und Werbung. 

  • Designenlassen.de: stark auf die kreative Branchen fokussiert: Grafik, Webdesign, Werbung.

2. Verkauf & lokale Dienstleistungen 

  • Kleinanzeigen: nicht nur Flohmarkt, sondern auch gefragt für alle möglichen Dienstleistungen: von der Haushaltshilfe über Nachhilfe und Umzugshelfer bis hin zum Übersetzer oder Webdesigner. 

  • Nebenan.de: ideal für Mikroaufträge vor Ort: Gartenpflege, Babysitting, Einkäufe oder Nachhilfe im Viertel. 

  • MyHammer: Hier können Sie Aufträge für Handwerker-Jobs finden. 

3. Internationale & Mikrojobs 

  • Fiverr & Upwork: global präsent, besonders stark im digitalen Bereich. 

  • TaskRabbit: für direkte Services wie Möbelmontage, Umzugshilfe und handwerkliche Tätigkeiten. 

4. Mobilität & Transport 

  • Lieferando, Uber, Bolt: bieten flexible Jobs im Bereich Transport, jedoch sind hier Gewerbeanmeldung und Risiko zur Scheinselbstständigkeit besonders zu prüfen. 

Sind Sie als Freiberufler oder Gewerbetreibender selbstständig? 

Selbständig sind sowohl Gewerbetreibende als auch Freiberufler. Aber nicht jeder Selbstständige ist Freiberufler! Die Einordnung zwischen Freiberufler und Gewerbetreibenden ist wichtig, da so definiert wird, ob Sie ein Gewerbe anmelden müssen und Gewerbesteuer zahlen und welche Art Buchführung Sie machen müssen.  

Für Berufstätige und Familien, die flexibel etwas dazu verdienen möchten, kann die richtige Wahl entscheidend sein, um weniger Aufwand und Kosten zu haben, da Freiberufler vom Staat gewisse Erleichterung bekommen. 

Nicht zu vergessen: Wenn Sie Nebeneinkünfte generieren, verdienen Sie mehr Geld, müssen aber auch bestimmten Steuer- und Buchführungspflichten nachkommen.  

1. Freiberufler 

  • Definition Freiberufler: Tätigkeiten mit besondere Qualifikation, die § 18 Einkommensteuergesetz (EStG) als „freie Berufe“ gelistet werden. 

  • Das Steuerrecht definiert in § 18 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 Einkommensteuergesetz (EStG) die freiberufliche Tätigkeit als: "selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit", IHK 

  • Beispiele: Ärzte, Steuerberater, Architekten, Rechtsanwälte, Ingenieure, Journalisten, Texter, Künstler, Dolmetscher und viele weitere Katalogberufe. Aber auch EDV-Berater, Musiker und Web-Designer können als Freiberufler gelten. Im Zweifelsfall entscheidet das Finanzamt, wer sich Freiberufler nennen kann und wer nicht. 

  • Merkmale: Persönliche, eigenverantwortliche und fachlich unabhängige Leistung, Bundesministerium für Wirtschaft  

  • Vorteile

  • Keine Gewerbeanmeldung 

  • Keine Gewerbesteuer 

  • Keinen Eintrag ins Handelsregister 

  • Einfache Buchführung (Einnahmen-Überschuss-Rechnung reicht) 
    ﷟HYPERLINK "https://www.vlh.de/wissen-service/steuer-abc/was-ist-der-unterschied-zwischen-freiberuflern-und-gewerbetreibenden.html?utm_source=chatgpt.com" 

2. Gewerbetreibender 

  • Definition: Jeder, der eine selbstständige Tätigkeit ausübt, die nicht unter § 18 EStG fällt, ist Gewerbetreibender  

  • Beispiele: Handwerker, Online-Händler, Dienstleistungsanbieter, Influencer und alles, was nicht unter die freien Berufe fällt. 

  • Merkmale: Tätigkeit „regelmäßig, nachhaltig und mit Gewinnerzielungsabsicht“ 

  • Pflichten & Kosten

  • Gewerbeanmeldung beim Gewerbeamt 

  • Gewerbesteuerpflicht (je nach Hebesatz; Freibetrag 24.500 €)  

  • Eintrag ins Handelsregister 

  • Zweifache Buchführungspflicht bei bestimmten Rechtsformen (z. B. GmbH)  

Fazit: Freiberufliche Tätigkeiten eignen sich oft besser für den Einstieg in den Nebenerwerb, da Sie keinen Gewerbeschein brauchen und keine Gewerbesteuer zahlen – so bleibt mehr vom Verdienst. 

Steuern und Freibeträge: So holen Sie mehr aus Ihrem Nebeneinkommen heraus 

Ein Nebenverdienst ist schnell aufgebaut – doch die steuerlichen Pflichten sollte man dabei nicht unterschätzen. Wer in der Gig Economy aktiv wird, muss seine Einnahmen korrekt angeben und sinnvoll planen. Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Wissen lassen sich viele Vorteile nutzen und unnötige Kosten vermeiden. 

Wie wird Nebeneinkommen versteuert? 

Grundsätzlich gilt: Alle Einkünfte aus selbstständiger oder freiberuflicher Tätigkeit sind steuerpflichtig. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie haupt- oder nebenberuflich tätig sind. Alle Nebeneinkünfte werden (wenn Sie hauptberuflich einen Job ausüben) auf Ihr Einkommen angerechnet. 

Die Einkünfte aus der selbständigen Tätigkeit müssen in der Anlage S (Freiberufler) oder Anlage G (Gewerbetreibende) der Steuererklärung angegeben werden.  

Wichtig ist auch, ob Sie: 

  • unter dem Grundfreibetrag liegen (2025: 12.096 Euro pro Jahr für Einzelpersonen) – dann fällt keine Einkommensteuer an. Hier sind ihre gesamten Einkünfte gemeint, das heißt aus hauptberuflicher und nebenberuflicher Tätigkeit zusammengerechnet.  

  • unter der Kleinunternehmergrenze bleiben (Umsatz <25.000 € im Vorjahr) – dann sind Sie von der Umsatzsteuer befreit (§19 UStG)  

Welche Kosten können Sie absetzen? 

Wer Einnahmen erzielt, darf in seiner Steuererklärung auch Ausgaben geltend machen, wie zum Beispiel: 

  • Arbeitsmittel (Laptop, Software, Drucker) 

  • Homeoffice-Pauschale (2025: bis zu 1.260 € jährlich)  

  • Fahrtkosten und Telefon/Internet 

  • Weiterbildungskosten, z. B. für Online-Kurse oder Sprachtraining 

Achtung! Scheinselbstständigkeit im Nebenerwerb vermeiden 

Wer nebenberuflich selbstständig ist – etwa als Texter, Designer oder Nachhilfelehrer – sollte prüfen, ob eine echte Selbstständigkeit vorliegt. Denn bei nur einem Auftraggeber oder klaren Arbeitsanweisungen droht der Verdacht der Scheinselbstständigkeit. Ein konkreter Fall wird auf der Seite des Bundesministeriums für Wirtschaft geschildert. 

Wenn Sie nur für einen Auftraggeber tätig sind oder stark in dessen Arbeitsorganisation eingebunden sind, besteht das Risiko der Scheinselbstständigkeit – das kann zu Nachzahlungen und Problemen mit der Rentenversicherung führen.  

Typische Warnsignale für Scheinselbstständigkeit: 

  • Nur ein Auftraggeber 

  • Feste Arbeitszeiten oder detaillierte Vorgaben 

  • Keine unternehmerische Freiheit 

Tipp: Für Ihre rechtliche Sicherheit bietet die Deutsche Rentenversicherung eine kostenlose Statusprüfung an. Das schützt vor bösen Überraschungen – auch bei Nebeneinkommen als Freiberufler oder Selbstständiger. 

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